Besuch im Phantechnikum


Am 23.12.2012 haben wir das neu eröffnete Phantechnikum in Wismar besucht.
In dem interaktiven Museum werden vor allem Ausstellungsobjekte aus der Technikgeschichte Mecklenburg-Vorpommerns gezeigt. Die Schwerpunkte sind hierbei Verkehrsgeschichte, Energieerzeugung und Innovationen. Zahlreiche Objekte laden zum Begreifen und Mitmachen ein. An Hörstationen können die Besucher akustische Informationen abrufen.

Das Phantechnikum ist bequem mit den Buslinien 242 (Haltestelle Werftstraße) und A (Haltestelle Bürgerpark) vom Bahnhof Wismar aus
in Richtung Seebad Wendorf erreichbar.
In der Straße „Zum Festplatz“, welche zum Bürgerpark führt, befindet sich, von der Lübschen Straße aus kommend, rechts der ehemalige Wohnkomplex russischer Offiziere. Dieser Gebäudekomplex wurde aufwendig entkernt und saniert und beherbergt nun die Ausstellungsräume des Phantechnikums. Das Foyer wurde neu errichtet. Dort findet man den Empfangsbereich mit kleinen Schließfächern.

Wir sind hier mit dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Herrn Quade verabredet. Er hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Dauerausstellung für alle Menschen zugänglich zu gestalten. Doch noch ist es nicht so weit. Die Anschaffung von Audioguides und die Installation von Orientierungshilfen sind noch in Planung.
Herr Quade, der sich im Vorfeld intensiv mit den speziellen Anforderungen u. a. blinder und sehbehinderter Besucher an ein Museum beschäftigt hat, führte uns kompetent durch die Ausstellungsbereiche Schifffahrt, Luft, Innovationen, Wasser und Feuer:

Als erstes betreten wir eine Halle zum Thema motorisierte Schiffe.
Entlang eines Podestes kann man 7 maßstabsgetreue Schiffsrümpfe zwischen 10 und 120 cm betasten. Nach einem Tipp von Herrn Quade suche ich zunächst am Rand des Podestes eine Lampe und fahre dann von dort aus mit der Hand nach hinten. Hier befindet sich dann in Greifhöhe jeweils ein Modell.

Anschließend betreten wir die Halle zum Thema Luftfahrt, welche vorwiegend in hellblau gehalten ist. Zahlreiche Flugobjekte hängen an der Decke. Auf einem grünen Podest steht der Nachbau eines roten Jagdfliegers aus dem 1. Weltkrieg, wie er damals von Manfred von Richthofen, dem „Roten Baron“, geflogen wurde.
Rechts kann man an einer Station erleben, wie ein Heißluftballon funktioniert, indem man mittels Knopfdruck Heißluft in einen Ballon blasen lässt.
An einer anderen Station erfährt der Besucher, wie Luftfahrt funktioniert. Dafür treten Herr Quade und ich kräftig in die Pedalen!
Zum Betasten laden in dieser Halle Flugzeugantriebe und Flugzeugrelieffe ein. Hier und da gibt es Sitzgelegenheiten, die sich kontrastreich vom Boden abheben.

Anschließend folgen wir einer Treppe nach oben. Hier heißt das Thema der Ausstellung zunächst „Dampfmaschinen“.
Geradeaus trifft man auf ein Podest mit Maschinen und rechts kommen wir zum Highlight:
Herr Quade hat zusammen mit zwei Kollegen eine „ultimative Erklärdampfmaschiene“ gebaut. An dieser lässt sich nun haptisch und akustisch gefahrlos nachvollziehen, wie so eine Dampfmaschiene überhaupt funktioniert.

Links von der Treppe aus gelangen wir zur Ausstellungshalle zum Thema Wasser. Hier werden Wände und Decke durch einen kräftigen Türkiston dominiert.
An einer Experimentierstation können die Besucher erleben, wie es sich anfühlt, in mitten einer Seifenblase zu stehen.
Andere Experimentierstationen veranschaulichen die Fortbewegung mittels Segel- und Motorschiffsantrieben. Eine weiteres Thema ist der Hochwasserschutz.

In der Ausstellung „Blitzlichter“ wird man mittels Stelen, worin sich ausziehbare Texttafeln befinden, und Hörbeiträgen über 10 Erfinderpersönlichkeiten aus Mecklenburg-Vorpommern informiert. Jeweils eine Erfindung wird näher vorgestellt, u. a. die Erfindung des Taucheranzugs, des Echolots und des Ankersteinbaukastens. Über Bewegungsmelder werden die zugehörigen Geschichten ausgelöst.

Wir fahren mit dem Lift, welcher barrierefrei ausgestattet ist, wieder nach unten ins Erdgeschoss.
Hier befindet sich das Vorführlabor zun Thema Feuer, wo von Zeit zu Zeit vom Personal Experimente durchgeführt werden.
Wir durchqueren Räume in flammemdem Orange mit rußgeschwärzten Decken und Fenstern. Besonders beeindruckend ist hier der Gang durch den Feuertunnel, wo optisch und akustisch Flammen simuliert werden.

Leider war es uns aus Zeitgründen nicht möglich alle Ausstellungsbereiche bis ins Detail zu erkunden. Wir haben uns jedoch fest vorgenommen, im Frühjahr das Phantechnikum noch einmal zu besuchen und dann Versäumtes nachzuholen.

Foto: Der ca. 2m große rotorange gestreifte Heißluftballon ruht auf einem ca. 2,50m hohen grauen Rohr, aus dem heiße Luft in den Ballon einströmt. Neben dem Rohr befindet sich ein Pult, dass die Bedienung der Experimentieranlage mittels 2 Knöpfen ermöglicht.
Foto: Experimentierstation des Heißluftballons
Foto: Das Modell des roten Dreideckers Fokker Dr. I den Manfred von Richthofen flog.
Foto: Modell des roten durch Manfred von Richthofen geflogenen Dreideckers Fokker Dr. I

Kontakt:
phanTECHNIKUM
Zum Festplatz 3
23966 Wismar
Telefon: 03841 25 78 11
Internet: www.phantechnikum.de