Spurenweg in Kratzeburg


Die Gemeinde Kratzeburg gehört zu Mecklenburg-Strelitz und liegt im westlichen Teil des Müritznationalparks. Der Bahnhof Kratzeburg befindet sich auf der Strecke Rostock-Waren-Neustrelitz, wird aber nur von den Regionalbahnen angefahren. Die Landschaft um den Ort herum ist sehr wald- und seenreich und lädt zum Wandern zu Fuß und mit dem Boot ein.
Kommt man in Kratzeburg an, so fühlt man sich um einige Jahrzehnte zurückversetzt. Denn im Bahnhofshäuschen befindet sich eine alte Leitwarte der Bahn, wo noch alles per Hand bedient wird. Der Bahnhof ist in der Dorfstraße gelegen, welche sich durch den gesamten Ort zieht. Vom Bahnhofsgelände kommend, wenden wir uns nach links auf die Dorfstraße, folgen dieser bis zu einer kleinen T-Kreuzung. Hier wenden wir uns nach rechts und folgen der Straße. Auf dieser erreichen wir rechts einen Feldweg, in den wir einbiegen. Links neben dem Weg steht eine Infotafel, welche den Spurenweg als Relief und mit Braille- und Großdruck-Beschriftung zeigt. Anschließend biegt gleich ein Pfad links in den Wald ein, welcher auf seiner rechten Seite mit Baumstämmen beschränkt ist, die wagerecht, kurz über dem Boden angebracht wurden und so eine niedrige Wegbegrenzung bilden. Der Weg lässt sich gut unter den Füßen erspüren. In den Kurven und bei Weggabelungen helfen dem Wanderer wiederum Baumstämme, welche den Weg dann jedes Mal für einige Meter rechtsseits als Wegmarkierung begleiten.
Auf dem Weg in Richtung Dambeck gibt es 10 Infostationen. Zum besseren Auffinden dieser wurde einige Meter vor und nach den Stationen eine niedrige Umzäunung aus liegenden Baumstämmen aufgestellt. Zu den Stationen führt jeweils eine Pflasterung, welche den Wanderweg quert. Die Infotafeln bestehen aus Kunststoffplatten, welche auf pultartige Metalltafeln geschraubt worden sind. Die Überschrift wurde auch in Braille-Schrift aufgebracht, die Infotexte sind in gut lesbarer Druckschrift verfasst. Die Themen der ersten 6 Aufsteller sind: „Fundamente im Wald“, „Turnplatz“, „Schirmeiche“, „Postkutschenhaltestelle“, „Waldtaxi“, „Die Hogingleitung“. Rechts neben der Tafel „Die Honigleitung“ stehen Reste einer Beregnungsanlage, Stutzen und ein Rohr. Bis 1993 wurde das Abwasser von Neustrelitz über die sogenannte Honigleitung nach Kratzeburg gebracht, wo damit Wiesen und Bäume beregnet worden sind. Manchmal soll sogar Klopapier auf den Bäumen gehangen haben! Inhalte der nächsten 4 Stationen sind: „Trichterspinnen“, „Harzgewinnung“, „Gestrüpp“, „Ural 72“ (ein sowjetischer Posten). Wir sind nun am Ende dieses Abschnittes angelangt. Links steht eine ebensolche Infotafel wie am Beginn des Spurenweges. Rechts führt uns nun die Wegbegrenzung zum zweiten Abschnitt des Wanderweges. Wir gehen jedoch geradeaus in den Ortsteil Dambeck hinein. Wir wenden uns nach rechts und gehen dann links durch ein Wäldchen hindurch bis zu einem größeren Haus. Dieses gehört zum Familien- und Ferienpark. Wir steigen die Treppen hoch, passieren die Eingangstür und einen Raum, bis wir auf der hübschen Seeterasse stehen. Dort genießen wir selbst gebackenen Kuchen und Kaffee. Gestärkt wenden wir uns nun wieder dem Spurenweg zu und treffen hier, auf den kürzeren Abschnitt, auf 4 Infotafeln mit folgenden Themen: „Brannwein“, „Alter Grenzstein zwischen Mecklenburg-Strelitz und Mecklenburg-Schwerin“ (dieser steht unmittlebar hinter dem Aufsteller), „Bäverberg“, „Eisenbahnstrecke Waren-Rostock-Neustrelitz – seit 1886“. Wir sind am Ende des ca. 3,6 km langen Wander-Rundwegs angekommen und stehen jetzt einige Meter oberhalb der Einmündung, an der wir unseren Rundgang begonnen haben. Auf dem Rückweg gehen wir geradeaus, durch eine Eisenbahnbrücke hindurch. Anschließend wenden wir uns gleich nach links und kommen an einem See mit Badestelle vorbei. Nach einem Parkplatz wenden wir uns nach links, unter einer weiteren Eisenbahnbrücke hindurch und dann wieder nach links. Auf einem ziemlich holprigen Weg gelangen wir so zurück zum Bahnhof, allerdings kommen wir jetzt von der anderen Seite. Bemerkung: Um braillekundigen Menschen das Lesen der Texte zu ermöglichen, wurden entsprechende Begleithefte für den Spurenweg angefertigt. Diese kann man in der Nationalparkinformation Kratzeburg „Flatterhus“ ausleihen. Adresse: „Flatterhus“: Dorfstraße 31, 17237 Kratzeburg.

Bild: Der Tastplan zu Beginn des Spurenwegs. Schön ausgearbeitet reliefartige Strukturen für Moore, Wald und Wasser werden von Janas Finger erspürt.
Bild: Tastplan des Spurenweges
Bild: Zwei Rohre die aus dem Waldboden ragen
Bild: Reste der Honigleitung
Bild: Eine Schautafel auf einem Pult. Im oberen grünen Bereich befindet sich die Überschrift in Braile. Darunter viel Text in gut lesbarer Schwarzschrift.
Bild: Schautafel auf einem Pult


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